Einsatzbericht von Franz Bichlmeier jun., Mößling

Quelle: Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

"Als wir damals, vor dreieinhalb Jahren, hörten, dass Umrüstunternehmen Landwirte suchen, die ihre Traktoren auf Pflanzenöl-Kraftstoff umstellen wollen, haben wir uns für die Teilnahme an dem von FNR (Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe) geförderten 100-Traktoren-Demonstrationsprojekt entschlossen. Wir waren neugierig, ob ein Schlepper mit Rapsöl tatsächlich problemlos betrieben werden kann und die mögliche Kosteneinsparung machte die Umrüstung natürlich zusätzlich interessant für ein kleines Familenunternehmen wie das unsere.
Wir bewirtschaften mit unserem Betrieb eine Fläche von insgesamt 85 Hektar Ackerland und haben dazu noch fünf Hektar Grünland. Angebaut wird Mais, Getreide und Raps, das Grünland wird für die Bullenmast genutzt. Zusätzlich arbeiten wir als Lohnunternehmen und bieten Häckseln, Universalstreuarbeiten, Transportdienste und alle Arten der Bodenbearbeitung an.
Hier kommt auch der umgerüstete CASE IH - Schlepper zum Einsatz. Im Juli 2002 haben wir einen CASE IH - Schlepper, Typ CVX 150 Allrad für den Betrieb mit Rapsöl umrüsten lassen. Vorgenommen wurde der Umbau zu einem Zweitank-System, der Einbau eines Wärmeaustauschers und das Austauschen der Kraftstofffilter, von der Firma Gruber Landtechnik in Ampfing.
Seit dem Umbau wird der schlepper für die schwere Bodenbearbeitung eingesetzt, z.B. mit der 6-Meter-Egge, dem 5-Schar-Pflug oder dem 16 Tonnen Universalstreuer. Insgesamt läuft die umgerüstete Maschine rund 800 Betriebsstunden im Jahr und das bislang störungsfrei. Für die 800 Betriebsstunden liegen wir bei einem jährlichen Verbrauch von etwa 10.000 Liter Kraftstoff - das Rapsöl lagern wir problemlos in einem speziellen Tank bei uns auf dem Gelände, der über die FNR (Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe) vom Bundesverbraucherschutzministerium finanziert wurde.
Wichtig für den Einsatz von Pflanzenöl als Kraftstoff sind unserer Erfahrung nach zwei Dinge: Der Fahrer des Schleppers muss darauf achten, den Motor möglichst immer zu belasten und nicht im Stand laufen zu lassen. Im Leerlauf wird keine gute Verbrennung erzielt und es entstehen Ablagerungen im Brennraum und an den Einspritzdüsen. Das passiert vor allem dann, wenn der verwendete Kraftstoff nicht die nötige Qualität hat doer die Wartungsintervalle nicht eingehalten werden. Bei Beachtung dieser einfachen Regeln steht dem Einsatz eines umgerüsteten Fahrzeugs nichts im Wege und man kann mit dem gleichen Kraftstoffverbrauch eine sogar noch höhere Leistung erzielen."